NACHGEFRAGT BEI ...

Nachgefragt bei ... Syntegon Technology

Interviewpartner:

Uwe Harbauer
Geschäftsführer Pharma

 PHARMATECHNIK:  Was sind Ihre „Helden“ aus der Technik, Industrie oder Forschung?

Uwe Harbauer: Viele bekannte Köpfe helfen uns mit ihren Ideen, das Leben gesünder, unkomplizierter und nachhaltiger zu gestalten. Es wäre nicht fair, nur einzelne zu benennen. Stattdessen möchte ich die vielen „kleinen“ Helden bei Syntegon hervorheben. Trotz großer Herausforderungen im Zuge der Coronakrise konnten wir unsere Geschäfte voll aufrechterhalten und dem erhöhten Bedarf unserer Kunden, bspw. im Bereich der Impfstoffproduktion, gerecht werden. Das funktioniert nur mit vielen kleinen Heldenleistungen.


 PHARMATECHNIK:   Was ist für Sie die wichtigste technische Entwicklung aller Zeiten?

Uwe Harbauer: Zweifelsohne das Internet. Das bestätigt sich aktuell bei der Durchführung wichtiger Kundentermine im Rahmen der Pandemie. Früher fanden diese ausnahmslos vor Ort statt; heute präsentiert Syntegon bspw. einem Kunden aus Südkorea seine fertiggestellte Maschine von Deutschland aus rein virtuell. Trotz über 8.000 Kilometer Entfernung erlebt der Kunde so seine neue Maschine in Betrieb, bekommt einen direkten Einblick in die Technologie und kann sich mit uns unmittelbar zu jedem Detail austauschen.


 PHARMATECHNIK:   Für welche moderne technische Entwicklung sehen Sie die größte Zukunft?

Uwe Harbauer: Künstliche Intelligenz! Sie hat das Potenzial zu fast unglaublichen Innovationen und wird fast alle Bereiche unseres Lebens beeinflussen. Syntegon nutzt KI z.B. für die visuelle Inspektion von Parenteralien; unser Kunde Amgen hat dabei das weltweit erste voll validierte System im Einsatz. Viele weitere Projekte sind in der Pipeline. Zugegebenermaßen sind wir hier im Vergleich zu den Big-Data-Firmen ein „kleiner Fisch“ und nutzen die Technologie mehr, als dass wir Grundlagenentwicklung betreiben.


 PHARMATECHNIK:   Welche gesellschaftliche Entwicklung wird den größten Einfluss auf die Zukunft haben?

Uwe HarbauerDa sind die Themen Digitalisierung und Klimaschutz zu nennen. Die Digitalisierung durchdringt das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben. Syntegon hat seinem Fokus auf intelligente Technologien und digitale Lösungen durch die Gründung eines eigenen Geschäftsbereichs „Service und Digital Solutions“ noch einmal Ausdruck verliehen. Der Klimaschutz ringt der Menschheit großen Einsatz ab. Wir sind uns dessen bewusst und verfolgen als Unternehmen klare Ziele im Bereich der Emissionsreduzierung.


 PHARMATECHNIK:   Was halten Sie für die wichtigsten Errungenschaften Ihres Unternehmens?

Uwe HarbauerSyntegon schafft es immer wieder neu, seine Vision „Intelligente und nachhaltige Lösungen für jeden“ in der Praxis umzusetzen. Vom marktführenden Global Player bis hin zum jungen Startup. Von Schwellenländern bis zu Entwicklungsländern. Und von der Pharma- bis zur Nahrungsmittelindustrie. Wir bieten Lösungen für jeden. Unsere Technologien entwickeln wir kontinuierlich weiter und passen sie immer wieder an die Bedürfnisse des Marktes an.


 PHARMATECHNIK:   Wie beschreiben Sie Ihre Unternehmenspolitik? Was ist das Motto Ihres Unternehmens?

Uwe HarbauerProzess- und Verpackungstechnik für ein besseres Leben! Diese Mission treibt Syntegon jeden Tag aufs Neue an. Ganz besonders spüren wir dies aktuell: Täglich werden weltweit Millionen Dosen Impfstoff auf unseren Anlagen produziert, abgefüllt und inspiziert. Unsere Monteure und Service-Mitarbeiter rüsten trotz der Schwierigkeiten der Pandemie Maschinen für die Impfstoffproduktion um und installieren neue Anlagen.


 PHARMATECHNIK:   Welche Herausforderungen sehen Sie für die Zukunft?

Uwe HarbauerEine große Herausforderung im Bereich von Medikamenten ist die Entwicklung weg von millionenfach produzierten Blockbuster-Produkten hin zu sehr hochwertigen Therapien für seltene Krankheiten, die in kleineren Chargen mit häufigen Produktwechseln produziert werden. Dieser Trend erfordert gänzlich neue Maschinenkonzepte mit höchster Flexibilität und minimalem Produktverlust. Syntegon ist seit einiger Zeit daran, in diesem Feld neue Lösungen anzubieten. Seien Sie gespannt!


 PHARMATECHNIK:   Welche Entwicklungen plant Ihr Unternehmen für die Zukunft?

Uwe HarbauerWir haben gerade die modulare „Versynta FFP“ Flexible Filling Platform für die Produktion kleinerer Medikamenten-Chargen in den Markt eingeführt. Ihr folgt 2022 die „Versynta microBatch“-Produktionszelle zur Herstellung klinischer Muster und personalisierter Medizin. Für orale Darreichungsformen bieten wir mit der GKF 60 einen neuen Laborkapselfüller zur Entwicklung neuer Therapien. Zudem sind wir hochaktiv bei der Entwicklung hochautomatisierter Maschinenkonzepte mit dem Einsatz von Robotik.


Herr Harbauer, wir danken Ihnen für dieses Interview!