THEMEN-SPECIAL Digitalisierung

​ Central Filling-Lösung für vereinfachte Rezeptbearbeitung 

Effiziente Hybridlösung zur kompakten Lagerung






Mit Central Filling hat der niederländische Systemintegrator Inther Group beim Pharmagroßhändler Pluripharm Groep eine effiziente Hybridlösung zur kompakten Lagerung, hohen Verfügbarkeit und intelligenten Auftragszusammenführung implementiert, die Flexibilität bietet und Kunden bei der gesetzeskonformen Rezeptbearbeitung entlastet. Als Großhändler für Pharmahersteller sorgt Pluripharm Group für effiziente Lagerung und Verteilung der Medikamente an die Bedarfsstellen. Dabei hat das Unternehmen im Rahmen eines Pilotprojektes für seine Intralogistik im Zentrallager am Standort Alkmaar mit einer innovativen Central Filling-Lösung der niederländischen Inther Group die Rezeptbearbeitung vereinfacht. Basierend auf dem modularen, flexiblen Warehouse Execution System (WES) Inther LC der Inther Group, einer A-Frame-Installation zur kompakten Lagerung und automatisierten, auftragsgerechten Kommissionierung behälterfähiger Artikel sowie der intelligenten Zusammenführungs- und Abfüllstation, kann der Pharmahändler nun seinen Bestellkunden ein gutes Lagerreservierungssystem bieten.

Dazu werden die im Hostsystem des Großhändlers erfassten Bestellungen und Auftragsdaten nahezu in Echtzeit an das Inther LC übertragen. Damit wird einerseits der für die Auftragsbearbeitung tatsächlich verfügbare Bestand für die bestellenden Apotheken reserviert. Andererseits bieten die Daten bei Wiederholungsmedikationen eine berechenbare Grundlage für die optimale Medikamentenbevorratung des Großhändlers zur Versorgung seiner Kunden. Überdies sorgt die Lösung in den operativen Alltagsprozessen dafür, dass die angebundenen Bestellkunden direkt über den aktuellen Bearbeitungsstatus und die bevorstehende Auslieferung informiert werden können.

Der Central Fillingprozess

Das Central Filling beginnt mit der Weiterleitung und Zusammenführung der Rezepte über das Host-System an das WES Inther LC. Das WES verteilt die Kommissionieraufträge wegeoptimiert an verschiedene Kommissionierbereiche, einschließlich des A-Frames. Von dem Förderband des A-Frames werden die Medikamentenpackungen in Transportbehälter übergeben. Fördertechnik führt die Behälter an eine der von Inther eingerichteten 16 Central Filling Stationen. Mit der Central Filling-Anlage starten die Mitarbeiter dort die Auftragsbearbeitung auf Patienten- oder Rezeptebene. Die Bediener scannen zunächst den Quellbehälter, in dem bis zu 20 Patientenaufträge gesammelt wurden. Anschließend werden die Artikel einzeln gescannt. Handelt es sich um einen FMD-Artikel (Falsified Medicines Directive), wird er durch die Integration von Inther FMD automatisch am NMVS (National Medicines Verification System) abgezeichnet.

Die Softwarelösung Inther FMD wurde von dem Systemintegrator entwickelt, um die Anwendung der europäischen FMD-Richtlinie und damit die logistische Abwicklung von Medikamenten zu vereinfachen. Die Hauptfunktionen der Anwendung sind die Prüfung und Abmeldung einzelner Arzneimittel in einer zentralen Datenbank. Dabei können GS1-Barcodes gescannt und mit der gewählten Aktion an die NMVS-Datenbank weitergegeben werden.

 

Alles verpackt in einer Tasche

Für den weiteren Verlauf der Zusammenführung und Versandbereitstellung wird pro Artikel ein Patientenetikett gedruckt und auf den Artikel aufgebracht. Unterstützt von einem Pick-to-Light-System, werden die Artikel, je Patient oder Rezeptvorgabe, auf transparente, sogenannte Blockbeutel verteilt und zusammengefasst. Sensible Sensortechnik überprüft dabei, ob die einzelnen Artikel tatsächlich in den richtigen Blockbeutel eingelegt wurden. Die Beutel sind unter einem Gitterrost auf der Arbeitsfläche der Stationen angebracht – pro Arbeitsstation 20 Zielbeutel respektive Einzelaufträge. Wenn alle Artikel rezeptgemäß verteilt sind, werden die Blockbeutel einzeln entnommen und ein Patientenetikett gedruckt, das auf der Vorderseite des Blockbeutels angebracht wird. Die Beutel werden schließlich in Ausgangsbehälter gelegt, mit denen die Apotheke in einem Mehrweg-Kreislaufsystem beliefert werden. Neben der praktischen Belieferung und dem großen Sortiment verfügbarer Medikamente und Pflegeprodukte, die Pluripharm nunmehr bietet, haben die Apotheken den Vorteil, ihren kompletten Bedarf von einem Lieferanten zu erhalten, dessen Lieferungen zudem Kontrolle und Sicherheit bieten.