EDITORIAL




Miss alles, was sich messen lässt …



… und mach alles messbar, was sich nicht messen lässt, verlangte schon Archimedes. Im Privatleben nehmen wir es mit dem präzisen Messen meist nicht so genau. Außentemperatur liegt laut dem Terrassenthermometer auf 12 Grad Celsius? Wir nehmen eine Jacke mit, auch wenn es beim Einkaufsbummel dann vielleicht 2 Grad mehr und auf dem Waldspaziergang 2 Grad weniger wären. Mein Heizkessel möchte gerne einen Wasserdruck zwischen 1,2 und 1,8 bar - schlappe 50 Prozent Unterschied – und bei dieser Marge interessiert mich auch eine mögliche Abweichung wenig.

 
In der industriellen Produktion im Allgemeinen und in der pharmazeutischen Industrie im Besonderen, liegen die Anforderungen wesentlich höher. 

Die Durchflussgeschwindigkeit eines wertvollen oder gefährlichen Stoffes 
muss genau messbar und regulierbar sein. Lagerungs- und Verarbeitungs-temperaturen unterliegen strengen Regularien, um zum Beispiel Sicherheit und Haltbarkeit zu garantieren. Messgeräte haben in den letzten Jahrzehnten schon einen weiten Weg abgelegt. Von der Vor-Ort-Kontrolle, zur Anbindung an die ersten analogen Systeme bis hin zum intelligenten, digitalen Gerät, das neben der eigentlichen Messung, auch sich selbst überwacht und seine Informationen per Ethernet, Feldbus oder Wi-Fi übermittelt.

 
In unserer Titelstory steht die Temperaturmessung im Mittelpunkt, die an der Basis der meisten Prozesse steht. In großen Pharma-Anlagen sind oft hunderte Temperatursensoren 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche im Einsatz, die auch nach der gebräuchlichen Heißdampfsterilisation ihre Aufgabe mit höchster, gleichbleibender Genauigkeit ausführen müssen. Aufgrund der immer strengeren Regularien hat sich die Zahl der kalibrierpflichtigen Messstellen im zentraleuropäischen Raum in den letzten 10 Jahren schätzungsweise um 30 bis 40 Prozent erhöht, bei einem gleichzeitig wachsenden Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. 
Endress+Hauser berichtet in unserer Titelstory über die Selbstkalibrierung von Temperaturmessstellen, wie sie heute im pharmazeutischen Produktionsumfeld erfolgt. Dabei kommt der selbstkalibrierende Temperatursensor iTHERM TrustSens zum Einsatz, der neben seinen regulären Messwerten auch direkt qualitätsrelevante Daten erzeugt.


Genau wie die Betreiber industrieller Anlagen, suchen auch wir selber, als Fachwelt-Verlag, immer nach effizienteren Lösungen, daher setzen wir jetzt auf die Kombination von innovativer Technologie unter Erhaltung unserer traditioneller Werte. PHARMATECHNIK bringt Ihnen, wie immer, aktuelle Nachrichten, innovative Produktneuheiten sowie Fachartikel und Anwendungen. All dies in einem ansprechenden, intuitiven, digitalen Format!


Wir wünschen Ihnen ein interessantes Leseerlebnis!

Beste Grüße

Constanze Schmitz

Chefredakteurin