LOHNHERSTELLUNG & SERVICES

 PAT als Auswahlkriterium 

Pharmazeutische Outsourcing-Strategien

Die Vergabe von produktionsbezogenen Tätigkeiten an externe Auftragnehmer in der (bio-) pharmazeutischen Industrie ist gängige Praxis. Das Management von Lohnherstellern (Contract Manufacturing Organizations, CMOs) und anderen externen Mitarbeitern bringt jedoch Herausforderungen mit sich, nicht zuletzt die Gewährleistung von Konsistenz und Standardisierung. 

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Aus diesem Grund sollten Unternehmen, die die Produktion auslagern oder hierfür Lizenzen vergeben möchten, Partner wählen, die für ihre Prozesse und Einrichtungen mit prozessanalytischer Technologie (PAT) arbeiten. Martin Gadsby, Vice President bei Optimal Industrial Technologies., erklärt, warum Hersteller, die bei der Auswahl ihrer CMOs und anderen externen Partnern auf PAT achten, wettbewerbsfähiger sind. 

Die Herstellung von Arzneimitteln ist teuer und zeitaufwändig – vor allem, weil die Therapien immer vielfältiger und komplexer werden. Aus diesem Grund ist die Produktion für Pharmaunternehmen aller Größenordnungen mit großem Aufwand verbunden. Die Vertragsherstellung ist ein wertvolles Instrument zur Lösung dieser Herausforderung und zur Rentabilitätssteigerung. 

Insofern ist es nicht verwunderlich, dass das pharmazeutische Outsourcing sowie die Ein- und Auslizenzierung ein fester Bestandteil des (bio-)pharmazeutischen Sektors ist. Viele Unternehmen arbeiten gleich mit mehreren strategischen Partnern beziehungsweise CMOs, zusammen, um Patient:innen weltweit mit wichtigen Medikamenten zu versorgen. 

Durch Lohnherstellung können (bio-)pharmazeutische Unternehmen ihre Ausgaben senken und ihre Reichweite vergrößern – gute Gründe für eine Outsourcing-Entscheidung. Allerdings ist diese Strategie nicht frei von Risiken und Herausforderungen. Diese gilt es zu bewältigen, um die Rentabilität und das Wachstumspotenzial des Marktanteils zu maximieren. Da die Auftraggeber sowohl bei der Formulierung als auch bei der Herstellung von Arzneistoffen und/oder Zwischenprodukten auf die Lohnhersteller angewiesen sind, verlieren sie unter Umständen die direkte Kontrolle über diese Prozesse. Letzten Endes kann dies ihre Fähigkeit einschränken, die Qualität des Endprodukts und die regulatorische Compliance festzulegen und zu kontrollieren.

Qualität und regulatorische Compliance sicherstellen 

Auch wenn Unternehmen, die mit CMOs zusammenarbeiten, die stattfindenden (bio ) pharmazeutischen Herstellungsprozesse nicht unmittelbar kontrollieren können, ist es äußerst wichtig, alle geltenden Vorschriften einzuhalten, Materialabweichungen zu vermeiden und illegalen Handel zu verhindern. Auftraggeber sollten daher ausschließlich mit CMOs zusammenarbeiten, die durch ein PAT-Framework qualitätsorientierte, effiziente und schnelle Prozesse gewährleisten können. 

PAT erfasst und verarbeitet mithilfe von Analysegeräten und prädiktiven Modellierungswerkzeugen wichtige Informationen über die Materialien und Prozessbedingungen. Die so gewonnenen Erkenntnisse können zur manuellen oder automatischen Anpassung kritischer Prozessparameter herangezogen werden, um Produktqualität, Effizienz und Produktivität zu maximieren. 

Ein weiterer Vorteil für das vergebende Unternehmen sind die optimierten und transparenten Produktionszeiten und -pläne PAT-orientierter CMOs. Kosteneffizienz und Zuverlässigkeit der Herstellungsprozesse sind wesentliche Nutzenargumente  für die Zusammenarbeit mit solchen CMOs. Darüber hinaus erleichtern die hochgradige Transparenz und Rückverfolgbarkeit derartiger Systeme dem Auftraggeber und Prüfern die Arbeit. Dies rationalisiert Inspektionen, Qualitätskontrollen und andere Überwachungsaktivitäten. 

 

Mehr Transparenz und Interkonnektivität 

PAT-Wissensmanagementsysteme können noch andere wichtige Aspekte des Outsourcing unterstützen – das Management und die Anbahnung solider, kooperativer Beziehungen zwischen den beteiligten Parteien. Um gemeinsam erfolgreich zu sein, müssen die Beteiligten insbesondere ihr Prozess- und Produktwissen kommunizieren und aufeinander abstimmen. Durch gemeinsame Nutzung eines übergreifenden automatisierten PAT-Framework ist das komfortabel möglich. 

Eine gemeinsame Plattform für die Einrichtungen des Auftraggebers und des CMO kann die ausgelagerte Fertigung mit der internen Forschung und Entwicklung und den Pilotbetrieben sowie mit Produktionslinien in anderen Werken harmonisieren. Sie ermöglicht somit eine Standardisierung und verbessert zugleich die Zusammenarbeit. Das gemeinsame Wissen kann an relevante nachgelagerte Partner weitergegeben werden. Es entsteht eine vernetzte Wertschöpfungskette, von der alle Beteiligten profitieren – nicht zuletzt die Patient:innen.

Eine PAT-Wissensmanagementlösung mit dem notwendigen Funktionsumfang ist synTQ von Optimal Industrial Technologies. Sie unterstützt Cloud Computing und die Vernetzung mehrerer Anlagen, Labors, Produktionsstandorte und Unternehmen. synTQ ermöglicht außerdem die Erstellung digitaler Zwillinge von Prozessen, an denen zu jedem Zeitpunkt des Prozesslebenszyklus partielle oder vollständige PAT-Methoden virtuell ausgeführt werden können.

Mit dieser Technologie können (bio-)pharmazeutische Unternehmen und deren Zulieferer ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, indem sie durchgängig konforme, hochwertige Produkte liefern. Auf der nächsten Ebene können diese Methoden auf weitere Beteiligte der Lieferkette ausgedehnt werden, um die Widerstandsfähigkeit und Effizienz des gesamten Systems zum Wohle von Patient:innen und Mediziner:innen in aller Welt zu steigern.