VERPACKEN & KENNZEICHNEN



 Auf bestehenden Produktionslinien lauffähig 

Recyclingfähige Blisterverpackung 

SÜDPACK Medica AG

Durch die Entwicklung von PharmaGuard, einer recyclingfähigen Blisterverpackung auf Polypropylen-Basis (PP), hat Südpack Medica einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Pharmaindustrie geleistet. Derzeit arbeitet der Folienhersteller außerdem an den nächsten Generationen zukunftsfähiger Verpackungssysteme, die Nachhaltigkeit mit Qualität und Zuverlässigkeit verbinden. Durch die Entwicklungspartnerschaft mit IMA wird sichergestellt, dass sich die neuen Monostrukturen mit der gleichen Effizienz, Produkt- und Packungssicherheit wie konventionelle PVC/PVDC-Lösungen auf vorhandenen Blisterlinien der Kund:innen verarbeiten lassen.

Zwar schreibt der Gesetzgeber momentan weder wiederverwertbare Verpackungen noch Verpackungen mit Rezyklatanteil wie in der Lebensmittelindustrie vor, doch Pharmaunternehmen sind gut beraten, sich bereits jetzt auf künftige Verpackungsanforderungen einzustellen. Um Kund:innen bei der Umstellung auf nachhaltige Blisterverpackungen unterstützen zu können, arbeiten Südpack und IMA intensiv an marktreifen Lösungen. Ziel ist es, die neuen Materialien auf dem bestehenden Maschinenpark der Kund:innen lauffähig zu machen. Allerdings stellen Monomaterialien auf Basis von Polypropylen oder Polyethylen völlig neue Anforderungen an den Verpakungsprozess. 

Für Südpack ist Polypropylen (PP) das bevorzugte Polymer für orale Feststoffverpackungen. PP-Strukturen wie PharmaGuard überzeugen durch ihre natürliche Wasserdampfbarriere, ein niedriges spezifisches Gewicht, hohe Transparenz und exzellentes Durchdrückverhalten. Das Material ist Phthalat-, Nitrosamin-, PFAS- und Halogenfrei und entspricht der sehr strengen USP 661 wie auch dem Internationalen Arzneibuch. Vor allem aber können PP-basierte Konzepte im Unterschied zu den üblicherweise eingesetzten PVC/PVDC-Blisterlösungen bestehenden Recyclingströmen zugeführt werden. Die Ergebnisse einer vom Unternehmen beauftragten und nach ISO 14040/44 verifizierten Sphera-LCA bestätigen den niedrigeren CO2-Fußabdruck von PP im Vergleich zu herkömmlichen Verbundmaterialien aus PVC/PVdC und Aluminium, aber auch zu PET basierten Mono- und Verbundmaterialien.

Umrüstung auf bestehende Blisterlinien 

Dies ist das Ergebnis langjähriger Entwicklungsarbeit auf Seiten des Folienherstellers. Damit die Hochleistungsfolien aber auch problemlos auf bestehenden Blisterlinien der Kund:innen lauffähig sind, ist zusätzlich das Knowhow des Maschinenbauers gefragt. Das zentrale Ziel der Zusammenarbeit? Aufwand und Kosten für eine Umrüstung bestehender Maschinen so weit als möglich zu reduzieren. Und Qualität, Geschwindigkeit und Effizienz im Verpackungsprozess auf gleichem Niveau wie bei konventionellen Folien zu halten. Infolge der intensiven Zusammenarbeit im Entwicklungsprozess profitieren beide Partner und insbesondere die Kund:innen durch mehr Möglichkeiten zur Analyse und Optimierung der Materialleistung für Blisterverpackungsanwendungen.

Um eine zukunftssichere, nachhaltige Verpackung noch besser definieren und die Zusammenarbeit mit Materiallieferanten und Kund:innen gezielt fördern zu können, hat IMA mittlerweile mit seinem Open Lab ein Netz von Analyselaboren geschaffen. Bei der Entwicklung von PharmaGuard zum Beispiel konnte so die Leistung dank IMAs Erfahrung im Thermoformen, Siegelschichtdesign und Druck auf ein höheres Niveau als bei herkömmlichen PP-Folien gehoben werden. 

Datenbankgestützte Analysen 

Das offene Labor spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung von Kund:innen, indem es ein umfassendes Verständnis dafür vermittelt, wie Materialien auf IMA-Maschinen funktionieren. Auch lassen sich Schlüsselfaktoren identifizieren, die zu konsistenten und hochwertigen Ergebnissen beitragen, einschließlich der optischen Eigenschaften und der Prozessstabilität. 

Von unschätzbarem Wert ist dabei die detaillierte Datenbank der Materialstrukturen, die mit den Testleistungen auf den verschiedenen Systemen korrelieren. Zudem ermöglicht das offene Labor einen dualen Ansatz zur Fehlerbehebung. Denn bei Tests auftretende Probleme werden betriebsintern sowohl aus Maschinen- als auch aus Materialsicht analysiert, um präzise Anpassungen und Lösungen zu gewährleisten. Nicht zuletzt erkennt das Labor Markttrends für verschiedene IMA-Anwendungen durch die Bewertung neuer nachhaltiger Materialien. 

Im Ergebnis können Südpack und IMA dank datengestützter Erkenntnisse sicherstellen, dass die Recyclingfähigkeit und die Leistung von Monomaterialien sowohl den Marktanforderungen als auch eigenen Verpackungsstandards entsprechen. Kund:innen wird somit der Umstieg auf nachhaltigere Verpackungskonzepte erleichtert.