NACHGEFRAGT BEI ...

Schubert & Salzer Control Systems GmbH 

Interviewpartner:

Christoph Lukasik Dipl.-Ing. (FH), B.Eng.
Leitung Konstruktion und Entwicklung

 PHARMATECHNIK: Was sind Ihre „Helden“ aus der Technik, Industrie oder Forschung?

Lukasik: Henry Ford. Er hat die Montage komplexer Produkte so revolutioniert, dass sie bezahlbar und für jeden erreichbar sind. Alle heute gängigen Fertigungsmethoden lassen sich letztendlich auf seine Fertigungsstraßen zurückführen. Dadurch kann sich heute z.B. fast jeder Mensch auf der Welt ein Smartphone leisten.


 PHARMATECHNIK:   Was ist für Sie die wichtigste technische Entwicklung aller Zeiten?

Lukasik: Es gibt eine ganze Reihe technischer Entwicklungen im Medizinbereich, welche nur durch das interdisziplinäre Zusammenwirken von Ingenieuren und Medizintechnikern entstehen konnten. Bildgebende Verfahren wie zum Beispiel die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglichen es heute Krankheiten früher zu diagnostizieren und Verletzungen präziser zu behandeln.


 PHARMATECHNIK:   Für welche moderne technische Entwicklung sehen Sie die größte Zukunft?

LukasikEine Herausforderung der nächsten Jahre wird es sein, smarte Produkte in die Prozessautomatisierung zu integrieren. Die Consumer-Elektronik entwickelt sich schon seit einiger Zeit viel schneller als die Industrie. Es gibt daher eine gewisse Erwartungshaltung, insbesondere bei der jüngeren Generation, alltägliche Prozesse auch am Arbeitsplatz zu vereinfachen, Daten verfügbar zu machen und diese zu vernetzen. Mit IO-Link-Integration für unsere Ventile haben wir seit 2022 bereits eine Plug & Play-Lösung im Einsatz. Gleichzeitig arbeiten wir aber auch an einer IIoT-Lösung.


 PHARMATECHNIK:  Welche gesellschaftliche Entwicklung wird den größten Einfluss auf die Zukunft haben?

Lukasik: Durch den Klimawandel werden Lösungen für den praxisnahen Umweltschutz in mehrfacher Hinsicht weiter an Bedeutung gewinnen. Das wird die Art der Produkte beeinflussen die entwickelt und eingesetzt werden, aber zum Beispiel auch die verwendeten Werkstoffe und den allgemeinen Ressourcenverbrauch in Frage stellen. Der ökologische Fußabdruck eines Produkts wird neben dem Preis zu einem der zentralen Auswahlkriterien werden.


 PHARMATECHNIK:  Was halten Sie für die wichtigsten Errungenschaften Ihres Unternehmens?

Lukasik: Unsere innovative GS-Ventiltechnologie ist so kompakt, dass sie im Schnitt rund 10x weniger wiegt als ein vergleichbares Standard-Sitzkegelventil, also z.B. nur noch 15kg statt 150kg für ein Regelventil in Nennweite 150. Dadurch werden Ressourcen und Energie eingespart sowie Instandhaltungsarbeiten deutlich vereinfacht.


 PHARMATECHNIK:  Wie beschreiben Sie Ihre Unternehmenspolitik? Was ist das Motto Ihres Unternehmens?

Lukasik: „Passion for Perfection“. Für uns bedeutet das höchster Anspruch an Qualität und Kundenorientiertheit. Wir möchten unseren Kunden passgenaue Lösungen für ihre Anwendung bieten und nicht nur ein Produkt von der Stange. Oft bedeutet das intensive Beratungsgespräche über die Anwendung, die Anforderungen und das am besten geeignete Produkt. Manchmal werden daraus aber auch langjährige Entwicklungspartnerschaften die zu spezifisch optimierten Spezialanfertigungen führen. 


 PHARMATECHNIK:  Welche Herausforderungen sehen Sie für die Zukunft?

Lukasik: Als Unternehmen in einem hochspezialisierten Markt können wir nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitern erfolgreich sein. Der Fachkräftemangel wird uns deshalb die nächsten Jahre als eine zentrale Herausforderung beschäftigen. Benefits und flexibles Arbeiten alleine werden dabei als Lösung nicht ausreichen. Nötig ist auch ein attraktives und wertschätzendes Arbeitsumfeld in dem Mitarbeiter die Möglichkeit und den Freiraum haben gute Arbeit zu leisten. 


 PHARMATECHNIK:  Welche Entwicklungen plant Ihr Unternehmen für die Zukunft?

Lukasik: Wir werden unser Portfolio der Ventilmechanik weiter ausbauen und einen Fokus auf Komponenten für die intelligente Prozessautomatisierung legen. Ziel ist das verbesserte Monitoring der Industriearmaturen und anderer Komponenten. 

Unser laufendes IIoT-Projekt soll es Anlagenbetreibern in Zukunft ermöglichen von jedem Ort der Welt (Internet vorausgesetzt) auf die Zustandsdaten aller Regelventile in ihrer Anlage zuzugreifen. Mit diesen Daten wird es möglich Prozesse zu optimieren und Instandhaltungsmaßnahmen vorausschauend zu planen um effizienter und nachhaltiger zu arbeiten.


Herr Lukasik, vielen Dank für dieses Interview!