FORSCHUNG & ENTWICKLUNG



 Technologien für die Produktion onkolytischer Viren 

Kooperation für innovative Krebsforschung 

Boehringer Ingelheim International GmbH

Boehringer Ingelheim und die Fraunhofer-Gesellschaft haben einen Rahmenvertrag zur gemeinsamen Forschung abgeschlossen. Der Schulterschluss des Pharmaunternehmens mit einer der führenden Forschungsorganisationen hat ein klares Ziel – neuartige Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln, die das Leben von Patient:innen nachhaltig verbessern. Die Zusammenarbeit startet jetzt mit der Entwicklung effizienter Herstellprozesse für onkolytische Viren, einem neuen Ansatz in der Krebstherapie. Das Land Baden-Württemberg unterstützt diese Zusammenarbeit durch eine Investition zur Stärkung des Forschungsstandorts in der BioPharmaCluster-Region South Germany.

Biberach/Ochsenhausen ist ein globaler Forschungs- und Entwicklungsstandort von Boehringer. Durch hohe Investitionen wuchs er in den letzten Jahren zu einem der größten Innovationshubs in Europa heran. „Unser Ziel ist es, über Generationen hinweg erfolgreich zu sein. Grundlage dafür sind unsere führende Rolle in der Wissenschaft, die Erforschung neuer Technologien und die Bedeutung von Partnerschaften“, sagt Thomas Reith, Standortleiter Biberach.

Therapeutische Viren sind ein wichtiger Teil des breiten Krebsforschungsansatzes von Boehringer. „Wir möchten die vielversprechendsten Ansätze für Patentinnen und Patienten nach Biberach und Ochsenhausen holen. Dazu gehören onkolytische Viren. Wir sind davon überzeugt, dass sie Therapien bei bisher nicht behandelbaren Krankheiten ermöglichen werden. Daher wollen wir uns hier weltweit ganz vorne positionieren“, so Reith weiter.

Das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB sieht ebenso ein großes Potenzial im Bereich der Virus-basierten Therapien. Aufbauend auf eigenen Technologie-Entwicklungen im Feld der therapeutischen Viren errichtete das IGB 2023 die Außenstelle „Virus-basierte Therapien“ in Biberach im Innovations- und Technologietransferzentrum (ITZ) Plus, das von der Stadt Biberach betrieben wird. Dort soll der Austausch zwischen der Wissenschaft und der Wirtschaft gestärkt und durch das ITZ als Bindemitglied ein Netzwerk geschaffen werden.

„Innovation zu fördern und damit Potenziale für die Zukunft von Stadt und Region zu entwickeln, ist ein Kernanliegen des kürzlich fertiggestellten Innovations- und Technologietransferzentrums, indem unterschiedlichste Projekte aus verschiedenen Sparten forschen und sich vernetzen. Hier hat die Stadt Biberach kräftig investiert, um neue Impulse für den Wirtschaftsstandort zu erzielen. Ich freue mich deshalb sehr über die Zusammenarbeit der Firma Boehringer Ingelheim mit dem Fraunhofer Institut IGB, die gemeinsam an diesem hoch innovativen Ansatz arbeiten und damit Biberach und die Region als Forschungs- und Wirtschaftsstandort stärken“, sagt Ralf Miller, Erster Bürgermeister der Stadt Biberach.

IGB-Virusforscherin Susanne Bailer will mit ihrem Team neue Technologien zur Herstellung und Testung viraler Therapeutika entwickeln. Die Landesregierung Baden-Württemberg unterstützt hierbei mit insgesamt 25 Millionen Euro. Die Vision – der Ausbau zu einem Großforschungszentrum.

„Nur durch den Einsatz moderner und innovativer Technologien zur Herstellung, Charakterisierung und Prüfung ist es uns möglich, zuverlässig sichere therapeutische Virusprodukte in ausreichender Menge und konstanter Qualität bereitzustellen. Damit wollen wir innerhalb der kommenden Jahre die Grundlagen schaffen, um Virustherapeutika an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in die klinische Anwendung voranzubringen“, sagt Professor Dr. Susanne Bailer, Leiterin der Außenstelle Virus-basierte Therapien des Fraunhofer IGB.

Virale Therapeutika haben das Potential, wichtige Fortschritte in der Krebsbehandlung zu ermöglichen. Boehringer ist seit 2018 auf diesem Forschungsfeld aktiv. Gemeinsam mit Fraunhofer will das Unternehmen nun den Weg zur Bereitstellung für Krebspatient*innen ebnen.

Viren sind äußerst komplex in der Herstellung. Sie werden in Bioreaktoren in Zellen erzeugt. Bisher ist der Herstellprozess zeit- und ressourcenintensiv. Die Kollaboration wird wertvolle Daten zu den Vorgängen in den Zellen bei der Virusproduktion sammeln. Diese Erkenntnisse sollen es ermöglichen, neuartige Therapeutika effizient und in den für die Patienten benötigten Mengen bereitzustellen.

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