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Führungskompetenz schlägt Fachexpertise
Wie in vielen anderen Branchen wurden und werden Führungskräfte oft nach ihrer fachlichen Expertise besetzt. Ganz nach dem Motto: Die beste Fachkraft einer bestimmten Disziplin wird zum Head of, Teamlead, Bereichsleiter oder in eine C-Level-Position befördert. Dabei spielt oft der „berufliche Stammbaum" eine wesentliche Rolle. Dies bedeutet, dass häufig auf den bisherigen beruflichen Werdegang, die Ausbildung und die besuchten renommierten Institutionen geachtet wird. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass ein bestimmter beruflicher Hintergrund automatisch zu guten Leistungen führt.
Kristine Capek, diplomierte Sozialwissenschaftlerin und Gründerin der Personalberatung ivies, kennt diese Praxis: „Noch immer wird häufig davon ausgegangen, dass fachliche Exzellenz und geradlinige Lebensläufe automatisch gute Führungskompetenz bedeutet. Das ist jedoch nicht automatisch der Fall.” Vielmehr müssen Führungskräfte in der Lage sein, sich auf Menschen und ihr Team einzustellen. Denn ihre Aufgaben sind vielfältig. Von Führungskräften wird erwartet, dass sie mit sozialer Kompetenz durch Krisen führen, Empathie zeigen und zu Höchstleistungen inspirieren können. Zudem sollen sie ein unterstützendes und motivierendes Arbeitsumfeld schaffen. Dazu gehört es auch, abteilungsübergreifend Kooperationen aufzubauen und auf das große Ganze im Sinne des Unternehmens hinzuarbeiten.
Das Problem: Eine ausschließlich auf Expertise und Werdegang basierende Einstellungs- und Beförderungspraxis kann langfristig zu einer homogenen Belegschaft führen. Dabei zeigen Studien, dass Diversität und Inklusion wichtige Faktoren für den Geschäftserfolg sind. Diverse Teams schaffen eine Vielfalt an Perspektiven und Ideen, die das Unternehmen innovativer macht.
Hinzu kommt, dass wichtige Soft Skills und persönliche Kompetenzen oft vernachlässigt werden. Diese sind jedoch für die Bewältigung der heutigen Herausforderungen unerlässlich. Menschen, die vielleicht keine klassische Laufbahn eingeschlagen haben, werden möglicherweise nicht berücksichtigt. Dies gilt selbst dann, wenn sie über ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten, Change-Management-Fähigkeiten sowie unternehmerisches Denken verfügen. Dabei stärken diese Eigenschaften im Management Unternehmen, um die optimal für die vielfältigen Anforderungen und Veränderungen in der Geschäftswelt aufzustellen.
„Es ist entscheidend, Menschen nach ihren tatsächlichen Kompetenzen und Fähigkeiten zu rekrutieren, statt ausschließlich auf formale Qualifikationen zu achten. Eine umfassendere Sicht auf Kompetenzen ist notwendig, um den Anforderungen einer sich verändernden Welt gerecht zu werden. Aktuell haben wir überforderte Manager, aber kaum Leader."
Kristine Capek, Diplomierte Sozialwissenschaftlerin und Gründerin, Personalberatung ivies
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