ANLAGEN & KOMPONENTEN

 Engineering 4.0 in der Pharmaindustrie 

Anlagenbau von Planung bis Betrieb

Steigende Anforderungen an Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit führen in der pharmazeutischen Industrie zu einem tiefgreifenden Wandel und erhöhen den Druck, Projekte zugleich schneller und wirtschaftlicher zu realisieren. Klassische Planungsmethoden stoßen dabei zunehmend an ihre Grenzen. Der Anlagenbau muss daher Technologien einsetzen, welche die Arbeitsweise grundlegend modernisieren. 

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VTU Group GmbH

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Digitale Methoden prägen inzwischen alle Schritte von der Planung und Bauausführung bis zum Monitoring und Betrieb von Anlagen. Der Begriff Engineering 4.0 steht daher für das Zusammenspiel moderner Werkzeuge, das den gesamten Lebenszyklus einer Anlage umfasst und die Branche nachhaltig prägt. Das Kerngeschäft der VTU Gruppe umfasst genau diese Planung und Optimierung von Prozessanlagen für Life Sciences, Biopharma, Chemie und die Prozessindustrie.

Digitale Modelle 

Im Zentrum vieler aktueller Projekte steht das digitale Informationsmodell. Anders als die herkömmliche 3D-Konstruktion bildet es nicht nur geometrische Formen ab, sondern verknüpft sämtliche projektrelevanten Daten in einer gesammelten Umgebung. Planungsteams, Bauleitung und Betreiber greifen auf dieselbe Plattform zu, wodurch Missverständnisse reduziert und Arbeitsprozesse beschleunigt werden können.

Besonders deutlich wird der Nutzen, wenn zusätzliche Parameter berücksichtigt, werden: Zeitpläne, Kostendaten oder Betriebs- und Wartungsinformationen lassen sich in das Modell integrieren. Aus einer dreidimensionalen Darstellung wird damit ein komplexes Abbild des gesamten Lebenszyklus‘ einer Anlage. Diese Transparenz ermöglicht es, Risiken frühzeitig zu erkennen, Budgetüberschreitungen zu vermeiden und Entscheidungen auf einer fundierten Datengrundlage zu treffen.

 

Drohnentechnologie 

Parallel dazu verändert die Beobachtung aus der Luft die Arbeit auf den Baustellen. Drohnen liefern in kürzester Zeit hochauflösende Bilder und Videos, aus denen präzise Karten oder sogar dreidimensionale Geländemodelle erstellt werden können. Besonders bei großen oder schwer zugänglichen Bauflächen ermöglicht dies einen erheblichen Effizienzgewinn. Projektleitungen erhalten aktuelle Übersichten, können Fortschritte dokumentieren und Abweichungen vom Plan sofort identifizieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten.

Laserscanning 

Während Drohnen großflächige Eindrücke ermöglichen, bietet das Laserscanning Detailgenauigkeit: Punktwolken, die in Sekundenschnelle erzeugt werden, bilden Gebäude oder Anlagenteile millimetergenau ab. Für die Planung bedeutet das, dass Ist-Zustand und Soll-Vorgaben jederzeit miteinander abgeglichen werden können. Dies ermöglicht, dass Fehler, die früher erst in späten Projektphasen sichtbar wurden, sich so von Beginn an vermeiden lassen.

 

Immersive Technologien 

Ein weiterer Schritt hin zu Engineering 4.0 ist der Einsatz virtueller Welten. Mit VR-Brillen lassen sich Anlagen noch vor ihrer Entstehung begehen. Auftraggeber, Fachplaner und Betreiber gewinnen dadurch ein gemeinsames Bild und können wichtige Entscheidungen im realitätsnahen Umfeld treffen. Auch für Trainingszwecke eignet sich diese Technologie: Mitarbeitende erlernen Abläufe gefahrlos, ohne den laufenden Betrieb zu beeinflussen oder noch bevor die reale Produktion startet. Ergänzend eröffnen Datenbrillen neue Möglichkeiten, da sie Informationen direkt in das Sichtfeld projizieren und so die ortsübergreifende Zusammenarbeit vereinfachen.

Zusammenspiel als Erfolgsfaktor 

Einzeln betrachtet entfalten alle diese Technologien Potenzial, ihre volle Wirkung erreichen sie jedoch erst im Verbund. In einem konkreten Pharma-Projekt konnte ein mehrdimensionales digitales Modell mit ergänzenden Drohnenaufnahmen kombiniert werden. So stand der Bauleitung jederzeit ein umfassendes Bild zur Verfügung, das nicht nur räumliche und technische Aspekte, sondern auch Kosten- und Zeitfaktoren umfasste. Herausforderungen wie Platzprobleme oder mögliche Kollisionen ließen sich auf diese Weise rechtzeitig identifizieren. Das Ergebnis: das Projekt konnte planbarer, ressourcenschonender und schneller umgesetzt werden als vergleichbare Vorhaben ohne diese digitale Integration.

 

Engineering 4.0 

Die Entwicklungen im Anlagenbau zeigen klar, dass Engineering 4.0 keine Vision mehr ist, sondern bereits heute konkrete Vorteile bietet. Digitale Modelle, Drohnentechnik, Laserscanning und immersive Anwendungen verändern die Arbeitsweise von Grund auf. Sie machen Projekte transparenter, steigern die Effizienz und ermöglichen einen nachhaltigeren Betrieb. Entscheidend ist, dass Unternehmen diese Technologien nicht isoliert einsetzen, sondern als zusammenhängendes System verstehen. Wer diesen Schritt vollzieht, verschafft sich nicht nur Vorteile im Wettbewerb, sondern gestaltet auch die Zukunft des Pharmaanlagenbaus aktiv mit.

Autor


Konrad Schaefer

Division Manager Operational Expert
VTU Group