VERPACKEN & KENNZEICHNEN



 Verpackungslinie für Ampullen und Vials 

Vollintegrierte Turnkey-Lösung

Das dänische Pharmaunternehmen Lundbeck hat sich auf Erkrankungen des Gehirns spezialisiert und ist seit mehr als 70 Jahren in der neurowissenschaftlichen Forschung aktiv. Seine Pharmazeutika vertreibt der Hersteller weltweit und benötigt dafür eine entsprechend leistungsstarke und qualitativ hochwertige Produktion. Eine neue moderne Pharmaverpackungsmaschine sollte jetzt eine Anlage ersetzen, die Ampullen und Vials in Schachteln verpackt.

Da diese Medikamente schon auf dem Markt etabliert waren, mussten die maschinengängigen Verpackungen mit allen Faltschachten und Gefachen nicht neu entwickelt werden. Das beschleunigte das Ausschreibungsverfahren bis zur Auftragsvergabe an Schubert Packaging Systems auf nur vier Monate. Besonders wichtig war Lundbeck bei den Anforderungen für die neue Verpackungsanlage, möglichst ohne große Puffer vor dem Verpackungsbereich arbeiten zu können. Dafür durften nur wenige Produkte im Transport zwischen dem Vorprozess und dem eigentlichen Verpacken unterwegs sein. Eine konventionelle Zuführtechnik der pharmazeutischen Produkte war somit nicht geeignet.

Effiziente Verpackungslösung in einer Linie 

Um den gesamten Verpackungsprozess so effizient und sicher wie möglich aufzusetzen, hat Schubert-Pharma eine vollintegrierte Linie geliefert. Dabei wurden sämtliche Bestandteile der Verpackungsanlage von Schubert selbst beschafft und als Turnkey-Lösung abgewickelt. Die Anlage beinhaltet jetzt einen Kartonierer von Schubert, einen B+S-Etikettierer und einen Pester-Banderolierer, Casepacker und Palettierer. Die spezielle stückgenaue Zuführung von Ampullen und Pipetten bis zum Beladen der Schachteln löste Schubert-Pharma mittels einer kleinen Pufferung und des Beckhoff-XTS-Transportsystems. Um den Gesamtprozess – Etikettieren des Produkts, Verpacken in Schachteln, Aufbringen der Banderolen, Verpacken in Transportkartons und Palettieren in der Produktionshalle – in einer Lösung umzusetzen, wurde für die Verpackungsmaschine eine U-Form gewählt. Durch die flexible Bauform des Transportsystems stellten die Pfeiler am Aufstellort bei Lundbeck außerdem kein Hindernis mehr dar. Für das Aufrichten der verschiedenen Innengefache entwickelte Schubert zudem einen universellen Aufrichteprozess, der unabhängig vom Format ist und somit bei einem Formatwechsel zeitlich nicht zu Buche schlägt.

Prozesssichere Robotertechnologie

Die Verpackungsmaschine ist ausgelegt, um Ampullen zwei verschiedener Größen in Schachteln mit je einem, zwei, fünf oder zehn Stück zu verpacken. Weiterhin werden Vials, teilweise mit Pipette, in vier verschiedenen Größen jeweils einzeln in Schachteln verpackt. Bei allen Formaten kommen Trenneinsätze beziehungsweise Innengefache zum Einsatz, um die Glasflaschen vor Beschädigungen zu schützen. Jeder Schachtel wird außerdem ein Beipackzettel als Leaflet oder Booklet beigelegt und sie wird anschließend etikettiert. Der gesamte Ablauf in der Anlage, vom Aufrichten der Schachteln und der Innengefache über das Beladen mit den pharmazeutischen Produkten und Beipackzetteln bis zum Verschließen und Etikettieren, wird mithilfe des Transportroboters Transmodul abgewickelt. So entsteht ein sicherer, geschlossener Verpackungsprozess. Dank der Erfahrung im Pharmabereich und der hochentwickelten Robotertechnologie kann Schubert sicherstellen, dass sämtliche, in der Spezifikation genannten, Produkt- und Verpackungstoleranzen eingehalten werden.

Stückweise Zuführung mit Beckhoff-System

Eine Besonderheit der Verpackungsmaschine ist die Zuführung der Ampullen vom Etikettierer und der Pipetten vom Sortiertopf: Das XTS-Zuführsystem von Beckhoff liefert die Produkte schnell und stückgenau von den Vormaschinen in den Beladebereich des Kartonierers. Selbst eine kurze Pufferung ist mit der prozesssicheren Zuführung möglich. Auf dem schienenbasierten System bewegen sich 30 sogenannte Mover, kleine unabhängige Transportmodule. Sie sind mit entsprechenden Formatteilen zum Transport der Ampullen und Pipetten ausgestattet. Nach einer automatischen Vereinzelung werden je fünf Produkte in einen Mover geladen. Anschließend gruppieren sich acht Mover am Beladeroboter des Schubert-Kartonierers. Mit dem Werkzeug des Roboters lassen sich 40 Ampullen oder Pipetten auf einmal aufnehmen und in Zehnergruppen vorgruppieren. Aus diesen Vorgruppierungen entnimmt ein weiterer Roboter dann die benötigte Anzahl für die parallel auf dem Transmodul wartenden Schachteln. Die bereits mit Etiketten versehenen Vials werden anschließend einzeln in die Schachteln gelegt. Nach dem Zufügen der Beipackzettel, dem Verschließen und Etikettieren laufen die Schachteln in den Banderolierer, den Casepacker und zum Schluss in den Palettierer.

Insgesamt verarbeitet die neue Pharmaverpackungsanlage 17 Formate und liefert eine Leistung von bis zu 420 Produkten pro Minute. Durch den modularen Aufbau und den optimierten Aufrichteprozess der Schachteln dauert eine Formatumstellung nur eine halbe Stunde.

Zahlen und Fakten

•  Turnkey-Anlage von Schubert-Pharma

•  17 Formate mit Ampullen und Vials

•  Formatumstellung in 30 Minuten

•  Leistung bis zu 420 Produkte pro Minute

•  Transmodul im Einsatz