AUS DEN UNTERNEHMEN

 LAUDA beteiligt sich an Start-up für magnetische und nachhaltige Kühltechnologie 

Kühllösungen ohne Kältemittel

Der Temperierspezialist Lauda hat sich gemeinsam mit weiteren Investoren an dem Start-up Magnotherm beteiligt. Mit der damit abgeschlossenen Finanzierungsrunde über 5 Millionen. 

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Euro möchte der Start-up den ersten nachhaltigen Kühlschrank in Serie fertigen. Über ihre Innovationstochter, new.degree, verfolgt LAUDA bereits seit der Gründung im Jahr 2019 die Entwicklung des Start-ups aus Darmstadt. Den langjährigen Kontakt und die soeben getätigte Investition von über 300.000 Euro wollen beide Unternehmen nutzen, um strategische Anknüpfungspunkte für gemeinsame Themen und Projekte zu finden.

Magnotherm wurde unter anderem von den heutigen Geschäftsführern Dr. Maximilian Fries und Timur Sirmann aus der TU Darmstadt gegründet und entwickelt nachhaltige Kühllösungen ohne den Einsatz der industrieüblichen – oft klimaschädlichen – Kältemittel. Das Start-up verwendet ein temperaturaktives, magnetisches Metall, das ein Wassergemisch herunterkühlt. Diese Technologie lässt sich prinzipiell für jede Art der Kühlung einsetzen – und hat damit das Interesse von Lauda geweckt: »Geräte von Lauda temperieren Anwendungen und Prozesse in den wichtigen Zukunftsbranchen auf der ganzen Welt«, erklärt der für Beteiligungen zustände Geschäftsführer, Dr. Mario Englert. Der Geschäftsführende Gesellschafter, Dr. Gunther Wobser, ergänzt: »Wir wollen mit exakten Temperaturen gemeinsam die Welt verbessern – das ist unsere Vision und das setzen wir täglich konkret um. Zukünftig werden energieeffiziente Systeme benötigt, die Ressourcen schonen und klimaschädliche Emissionen minimieren. Magnotherm geht hier einen entscheidenden Schritt voran, der gut zu unserer Technologiekompetenz passt. Mit unserer Beteiligung legen wir den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Start-up und Industrie und können voneinander profitieren.«


 Individuell angepasste Medikamentenentwicklung 

Forschungsprojekt will Medikamentenentwicklung beschleunigen 

Eine der wesentlichen Herausforderungen unserer Gesellschaft auf dem Gesundheitssektor stellt die schnelle Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe dar. Dies hat die weltweite COVID-19-Pandemie mehr als verdeutlicht. Insbesondere fehlen in der Analyse antikörperbasierter Wirkstoffe effektive und hochpräzise Systeme. Hier setzt ein frisch gestartetes Forschungsprojekt an der Hochschule (HS) Aalen an: Das interdisziplinär zusammengesetzte Team hat sich das Ziel gesetzt, die Impfstoff- und Medikamentenentwicklung wesentlich zu beschleunigen. Das Projekt „ProCeVen“ wird mit rund zwei Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und ermöglicht drei Studierenden die Promotion an der HS Aalen.  

Nach über zwei Jahren mit dem Coronavirus dürfte den meisten von uns der Umgang mit den Antigen-Schnelltests mehr als vertraut sein. Doch die wenigsten haben sich wohl tiefergehend damit beschäftigt, wie diese Tests eigentlich funktionieren: „Sie weisen vereinfacht gesagt nach, ob bestimmte Virusproteine im Rachenraum einer getesteten Person vorhanden sind“, erklärt Max-Jonathan Kleefoot, Doktorand am LaserApplikationsZentrum (LAZ) der Hochschule Aalen. 

Die Untersuchung von Proteinen spiele aber nicht nur hierbei, sondern im gesamten Bereich der Medizin eine entscheidende Rolle – sowohl in der Diagnostik von Krankheiten als auch bei der Entwicklung neuer Medikamente. Biopharmazeutische Unternehmen, also die Hersteller von Medikamenten, testen etwa die Wirksamkeit von so genannten antikörperbasierten Wirkstoffen, indem sie im Blut der Patienten nach bestimmten Proteinen suchen. „Der Erfolg und die Sicherheit dieser neuartigen Proteinwirkstoffe und damit der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung hängen stark von den Möglichkeiten der Bioanalytik ab“, gibt Prof. Dr. Christian Neusüß, Leiter des Instituts für Analytische und Bioorganische Chemie an der HS Aalen, zu bedenken. 

Leider stießen die bisher gängigen Methoden und Techniken zur Analyse antikörperbasierter Wirkstoffe schnell an ihre Grenzen und verzögerten oftmals eine individuell angepasste Medikamentenentwicklung. Dies wollen Forschende in Aalen nun in einem vor kurzem gestarteten, interdisziplinären Projekt ändern: Sie arbeiten an einem neuartigen Analytiksystem, mit dem Proteine in biopharmazeutischen Wirkstoffen künftig effektiver und genuaer untersucht werden können. Zum ersten Mal kooperieren dabei Forschende des Instituts für Analytische und Bioorganische Chemie und des LaserApplikationsZentrums (LAZ) in einem gemeinsamen Vorhaben. 

Das Team koppelt dabei erstmalig zwei wichtige instrumentelle Analyseverfahren aneinander, die bisher so nicht miteinander kombinierbar waren: die so genannte Kapillarelektrophorese mit der Ionenmobilitäts-Massenspektrometrie und dem Wasserstoff/Deuterium-Austausch. „Diese kompliziert klingenden Methoden dienen dazu, detaillierte Strukturinformationen über die Proteine und damit auch über ihre medizinische Wirkung zu bekommen. Zudem liefern sie auch Informationen zu den herstellungsbedingten Varianten der Proteine “, führt Projektkoordinator Neusüß aus. 

 

Chip-Ventil funktioniert wie eine Drehtür 

Darüber hinaus stellt das Team aus dem Bereich der instrumentellen Bioanalytik dafür ein neuartiges, Chip-basiertes Ventil aus Glas mit dem Durchmesser etwa eines Tischtennisballs her, welches im Analysegerät das bisherige Kunststoffbauteil ersetzen wird. „Dieses runde Ventil kann man sich wie eine Drehtür vorstellen. Es nimmt kleinste Mengen an Flüssigkeiten im Nanoliter-Bereich präzise auf und transportiert sie mit einer Drehbewegung weiter“, erklärt Kleefoot. Da das Ventil nicht nur eine, sondern mehrere dieser Öffnungen und winziger Kanülen in seinem Innern hat, kann es nacheinander mehrere Tropfen aufnehmen und dann einzeln der anschließenden weiteren Trennung mit Charakterisierung durch das Massenspektrometer zuführen. 

„Für dieses Ventil brauchen wir bewegliche Glasteile, die eine hochpräzise Fertigung erfordern. Die Ultrakurzpulslasertechnologie mit präziser Pulsenergie und einstellbarer Wellenlänge macht es möglich, diese Glasteile herzustellen, ihre Oberflächen weiter zu funktionalisieren und darin individuell angepasste Analysetechniken zu integrieren“, fügt Neusüß an. Den Part der Laserbearbeitung übernimmt das Team aus Forschenden am LAZ unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Riegel. Das Projekt ermöglicht darüber hinaus drei Studierenden der HS Aalen ihre Promotionsvorhaben umzusetzen: So wird Sebastian Funken, Studierender an der Hochschule Aalen, über seine Forschung im Bereich der Lasermaterialbearbeitung von Glas im Rahmen des Projekts seine Dissertation verfassen. 

Zwei Doktorandinnen, Lena Kruse und Ann-Katrin Schwenzer, promovieren parallel auf dem Gebiet der instrumentellen Bioanalytik in der Arbeitsgruppe Neusüß. „Ebenfalls werden Studierende insbesondere aus den Studiengängen Biopharmazeutische Wissenschaften, Maschinenbau/Produktion und Management und Optoelektronik bereits im frühen Bachelorstudium durch direkte Mitarbeit im Labor mit den Promovierenden an die aktuellen Themen der Forschung heran- und somit in das wissenschaftliche Arbeiten eingeführt“, betonen die Professoren Neusüß und Riegel unisono.

„Glas ist als Ersatz für das bisherige Bauteil aus Kunststoff wesentlich geeigneter, da es beständiger, verunreinigungsresistenter und damit langlebiger und nachhaltiger ist“, beschreibt Funken. Mit dem Laser können im Glaskörper hochgenaue, geometrisch definierte Strukturen und Mikrokanäle erzeugt werden. Zudem kann der Laser trennscharfe Kanten und Löcher schneiden, sowie optische Elemente in den Glaskörper integrieren. Rund 500.000 Euro werden aus der Gesamtförderung in Höhe von rund zwei Millionen Euro in die Forschung der Laserbearbeitung am LAZ fließen und weitere 800.000 Euro in die Erweiterung der Ausstattung der Hochschule Aalen investiert, beispielsweise um einen Ionenmobilitäts-Massenspektrometer (auf dem Foto) sowie um ein Laserscanning-Mikroskop zu beschaffen. Mit dem Ionenmobilitäts-Massenspektrometer sollen dabei in der weltweit erstmaligen Kopplung mit der Kapillarelektrophorese Unterschiede in der räumlichen Struktur von biopharmazeutischen Proteinen erforscht werden. Diese beiden Geräte wurden inzwischen installiert und ergänzen die vorhandene Geräteausstattung und werden in Folgeprojekten weiterhin in der Forschung eingesetzt werden.


 Laborabläufen und MES in der Pharmaindustrie 

Partnerschaft für die digitale Transformation  

Körber, ein Marktführer im Bereich Manufacturing Execution Systems (MES) und integrierte Lösungen, heißt AGU Planungsgesellschaft für Automatisierungs-, Gebäude- und Umwelttechnik (AGU) als „PAS-X MSI Plug & Produce”-Partner in seinem „Körber Ecosystem Partner“-Programm willkommen. AGU ist einer der führenden Anbieter von Middleware, die eine Vielzahl von Geräten in Laboratorien integriert.

AGU erhielt das Partnerzertifikat „Ready“ für die Datenintegrationslösung „Sm@rtLine Data Cockpit“ (SDC), die von den 25 größten Pharmaunternehmen weltweit verwendet wird, um Abläufe und Messungen in validierten und nicht validierten Umgebungen zu standardisieren. Mit Hilfe von robusten Treibern extrahiert die Software Daten, wobei das Spektrum von einfachen Instrumenten wie pH-Messgeräten bis hin zu komplizierteren Instrumenten wie Zellzählern und Metabolit-Analysatoren reicht. Dadurch sparen die Kunden Zeit und Kosten.  

Die Werum PAS-X MES Suite von Körber steuert, überwacht und dokumentiert Fertigungsprozesse digital und in Echtzeit. Kunden können mit nur wenigen Mausklicks nahtlos Körbers Ökosystem-Lösungen mit PAS-X MSI Plug & Produce integrieren. Diese No-Code-Integration verwendet standardisierte nachrichtenbasierte Kommunikation zwischen MES und Shopfloor-Equipment, wie sie beispielsweise im Konzeptpapier der ISPE Plug & Produce Working Group dargelegt ist.

SDC von AGU hat sich auf die Integration von Laborgeräten mit PAS-X MES spezialisiert und ermöglicht die vollständige Digitalisierung von Laborabläufen bis hin zu einzelnen Geräten. Durch die Integration von PAS-X MES und SDC über PAS-X MSI Plug & Produce können pharmazeutische Unternehmen nun die Übertragung von Produktionsdaten zur Laboranalyse und von analytischen Daten zurück zum MES vollständig und in Echtzeit, automatisieren.  

„Das Know-how und die Expertise von AGU bei der Integration von Laborequipment in Softwaresysteme wie PAS-X MES sind ein wesentlicher Bestandteil, um unsere Kunden auf ihrem Weg der digitalen Transformation zu unterstützen“, erklärt Lars Hornung, Senior Principal Alliances & Technology Partners Software, Körber-Geschäftsfeld Pharma. „Wir freuen uns, AGU in unserem ‚Körber Ecosystem Partner‘-Programm begrüßen zu dürfen.“ Die Partnerschaft zwischen Körber und AGU bietet Kunden eine nahtlose Softwarelösung, welche die GMP-Anforderungen erfüllt, den Laboraufwand deutlich reduziert, den Datenfluss erleichtert und die Effizienz steigert.  

„In den letzten 14 Jahren haben wir SDC zu einer weit verbreiteten Lösung weiterentwickelt, die Plug-and-Play-Konnektivität von eigenständigen Geräten ermöglicht“, so Klaus Bruch, CTO und Mitgründer von AGU. „Mit dem PAS-X MES von Körber können wir Kunden helfen, ihre Workflows durch vollautomatische Datenübertragung zu verbessern. Die zertifizierte Schnittstelle zwischen SDC und PAS-X MES garantiert eine nachhaltige Anbindung der beiden Systeme und eine ausgereifte Kommunikation mit einem hohen technischen Reifegrad.“


 Hochmoderne Produktionsstätte für Kautabletten 

NextPharma übernimmt Werk in Norwegen 

NextPharma, einer der führenden europäischen pharmazeutischen Lohnhersteller für die Herstellung und Entwicklung von Arzneimitteln („CDMO“), freut sich, den Abschluss der Übernahme einer hochmodernen Produktionsstätte für Kautabletten von Takeda in Asker, Norwegen, bekannt zu geben.

Das Werk in Asker zählt rund 170 Mitarbeitern, verfügt über einen hohen Grad an Produktionsautomatisierung und ist seit mehr als 50 Jahren in Betrieb. Am Standort wird ein breites Portfolio an Stärken und Geschmacksrichtungen von Calcium/Vitamin D3-Kautabletten produziert. Dieses Werk wird das NextPharma „Centre of Excellence“ (Exzellenzzentrum) für die Entwicklung und Herstellung von Kautablettenformen sein und NextPharma‘s bestehendes Portfolio von Exzellenzzentren ergänzen, die sich jeweils auf unterschiedliche Technologien und Produkttypen spezialisiert haben. Mit seinen einzigartigen Fähigkeiten und dem fundierten Fachwissen der Mitarbeiter ist der Standort sehr gut positioniert, um neue Kunden sowohl mit der Produktentwicklung als auch mit der kommerziellen Herstellung zu gewinnen.

Bjørn Lie, Leiter des Produktionsstandorts in Asker, kommentiert: „Wir sind zuversichtlich, dass Takeda mit NextPharma einen Käufer ausgewählt hat, der dazu beitragen wird, den Standort Asker zu erhalten und auszubauen. Wir freuen uns alle, dem Team von NextPharma beizutreten, und sehen unserer Zusammenarbeit entgegen, um die langfristige Entwicklung und das Wachstum des Unternehmens und unserer Mitarbeiter voranzutreiben.“

Peter Burema, CEO von NextPharma, hierzu: „Wir freuen uns über die Aufnahme einer erstklassigen Produktionsstätte und eines neuen Kompetenzzentrums für Kautabletten in unser operatives Netzwerk, die es uns ermöglicht, unser Technologieangebot sowohl für bestehende als auch für neue Kunden zu erweitern. Diese Technologien, kombiniert mit dem Know-how und dem Fachwissen der Mitarbeiter des Standorts, werden weiterhin Patienten auf der ganzen Welt zugutekommen. Im Namen von NextPharma heiße ich unsere neuen Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen und bin zuversichtlich, dass wir NextPharma gemeinsam weiterentwickeln und zu einem führenden und angesehenen europäischen CDMO machen werden.“

NextPharma bietet spezialisierte Lohnfertigungsdienstleistungen für orale und topische (einschließlich sterile ophthalmologische) fertige Darreichungsformen für eine breite Basis von globalen Pharmakunden. Mit dieser Übernahme wird NextPharma den bestehenden Kunden des Standorts weiterhin ein hervorragendes Maß an Qualität und Dienstleistungen bieten und sein Technologieangebot auf Kautabletten entwickeln und erweitern. Die Teams von NextPharma und Takeda haben in den vergangenen Monaten eng zusammengearbeitet, um einen reibungslosen und erfolgreichen Übergang sicherzustellen.